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„SUNDAY SCARIES“- die Angst vor dem Sonn-tag“

Der Sonntag, das Highlight unter den Wochentagen. Gefeiert, gefürchtet und geliebt.
Der Tag, der alles über unseren wahren Charakter und unsere geheimsten Ängste verrät.
Ich bin dem Sonntag stets mit Respekt und nicht selten mit Unbehagen begegnet. Dieser träge Ruhetag, an dem angeblich alle Zeit haben, aber trotzdem immer beschäftigt sind.

Seit ich selbst Kind bin, habe meine Sonntage immer eine fremdbestimmte Struktur gehabt, mit der ich mich selten anfreunden konnte. Ausschlafen, Kirche, Fußballplatz, Oma besuchen, Tatort gucken. Geliebte Rituale meines Umfeldes, die mir wenig Zeit ließen, mir die Frage zu stellen: „Ist der Sonntag langweilig, oder bin ich es?“
„Kann ich am Ende nix mit dem Sonntag anfangen, sondern nichts mit mir?“

Muss ich mir wirklich unterstellen lassen, dass sich hinter meiner Abneigung gegenüber Sonntagen eine persönliche Charakterschwäche verbirgt? Ich fürchte ja.
Hast Du schon mal versucht Dich an einem Sonntagabend mit Freunden zu verabreden, mit der Familie, oder schlimmsten falls wie es heute üblich ist, einen Zoom zu starten?
Dann sage ich Dir eins: „Lass das besser – schlechte Idee“.
Du wirst eine Absage erhalten. Warum? Die Gründe sind immer die gleichen, man muss schließlich Montag so früh raus, man hat gerade den Pizzadienst angerufen und auch der Tatort soll heute ganz außergewöhnlich gut sein.
An keinem anderen Tag der Woche rennen Essenskuriere in einem solchen Turbotempo und wird so viel ferngesehen wie sonntags.

Und überhaupt, es ist ja Wochenende. In der Woche sind Verabredungen einfach einfacher. Komisch, genau diese Ausreden kommen aber auch von allen ob Frauen, Männer, Paare, Eltern, Singles da scheinen sich alle einig zu sein.

Der Sonntag ist das Terrain für Familien- und Partnerschaftspflege, und wenn man sich jedes Mal streitet, liegt’s höchstwahrscheinlich nicht am Sonntag, sondern eher an der Beziehung.
Es spielt auch keine Rolle, dass nicht jeder tatsächlich montags morgen rausmuss.
Es ist eben nur dieses Gefühl. Sonntage verbringt man zu Hause und auf dem Sofa und macht dann gleich ein Achtsamkeitsseminar daraus. Meist zeigt sich sonntags, dass wir verlernt haben, zweckfrei zu leben. Es könnte sich ja in Ruhe herausfinden lassen, wer man sonst noch sein könnte – und Leistungsträgern wie mir fällt es nicht gerade leicht, ohne Status auszukommen und nach dem Frühstück einfach nur die Gaby zu sein, die sich auf die Gartenliege fetzt, um Löcher in die Luft zu malen.

Aber wer nicht will, muss sich den Forderungen des Sonntags ja nicht stellen. Waschmaschine, Bügelbrett, Internet und Facebook bieten allzeit Ablenkung von uns selbst und unseren verborgenen Möglichkeiten.
So ist der heilige Sonntag, irgendwann zu einem zusätzlichen, unseligen Werktag verkommen, der zugemüllt wird mit all dem, was während der Woche liegen geblieben ist.
Ich kann mich noch einprägsam an das Jahr 1973 erinnern. Da gab es vier autofreie Sonntage. Gemeinsam mit meinen Eltern spazierten wir über die stillen Autobahnen. Genossen diese wunderbare Leere, die unerwartete Schönheit der Straßen und das Gefühl, etwas Einzigartiges zu erleben.
Genauso können Sonntage auch heute noch sein.
Frei, leer und voller Überraschungen.
Wenn man sie lässt, und wenn man sich traut!!!
In diesem Sinne trau Dich… bald ist ja schon wieder Montag

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Persönlichkeit

„In vino veritas – Mein Leben mit spiri-TUOSEM Hintergrund“

In einer kürzlich veröffentlichten Gesundheitsstudie las ich, dass jede getrunkene Flasche Rotwein das Leben angeblich um 13 Minuten verkürzt.
Das hat mich gedanklich ernsthaft beschäftigt, da ich bisher mit einer Flasche Rotwein nur Positives verbunden habe.
Nachdem ich eine Zeitlang gerechnet habe, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich demnach 1527 gestorben bin.

Da ich jedoch immer noch lebe, vertraue ich eher der sympathischen Aussage meines Kardiologen: „Ein Gläschen Rotwein täglich beugt Ihrer bereits beginnenden Arteriosklerose vor und senkt Ihr Risiko für einen Herzinfarkt erheblich.“

Wenn ich mich an all das erinnere, was ich mit einem Glas Wein intus erlebt habe, möchte ich ehrlich gesagt kein einziges Glas davon missen. Nicht eine meiner romantischen Geschichten, in der ich entweder eine tragende oder eine tragische Rolle gespielt habe, begann mit einem Glas Milch.

Abgesehen davon ist Milch heute viel gefährlicher als Alkohol. Man bedenke allein die Laktose. Gibt es vielleicht sogar einen ernsthaften Zusammenhang zwischen meinen ersten Lebensmonaten, an die ich mich nicht so recht erinnern kann, und der Milch, mit der mich meine Mutter in dieser Zeit ausschließlich befüllt hat.
Auch wenn ich ein Fürsprecher des Weins bin, musst Du mich jetzt nicht gleich für einen Trinker halten. Dann hätte ich ja ein Problem mit Alkohol. So habe ich nur eins ohne.

Also ganz ehrlich, wenn ich den Rest meines Lebens darauf verzichten sollte, würde mir da schon etwas fehlen. Glücklicherweise verlangt das niemand von mir. Noch nicht einmal mein Arzt. Im Gegenteil, er äußert sich da eher immer zustimmend und sagt mir: „Sie müssen mehr trinken.“

Bereits 630 v. Chr. erkannte mein schlauer Kollege Alkaios von Lesbos „In vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit“.
Um diese zu ergründen, kann ich jedoch unmöglich gleich nach dem ersten Glas aufgeben. Da braucht es manchmal schon ein wenig mehr.

Ich trinke jedoch immer sehr bewusst und mit Genuss. Manchmal sogar ein Glas Wasser, schon allein um meine Leber auch mal zu überraschen.
Gerne trinke ich auch in Gesellschaft. Vorzugsweise mit Menschen, die ich mag.
Bei denen, die ich nicht mag, trinke ich schon vorher Irgendwie muss man sich diese langweiligen Menschen und Ihre Geschichten ja schön saufen.

Übrigens, schön saufen kannst Du Dir eh nur die anderen. Bei Dir selbst funktioniert das leider aufgrund des im Alkohol befindlichen Zuckers eher weniger. Jegliche Zuckeraufnahme im Körper wird durch den Alkohol noch gesteigert. Damit einhergehend bedauerlicherweise auch alle schädlichen Wirkungen und Kollagenschäden, die der Zucker Dir direkt auf die Haut und Hüften produziert.

Was soll’s, wenn ich nach einem netten Abend mit Freunden mit ein paar Falten mehr erwache, ziemlich verhauen in die Küche stolpere und mein erster Gedanke ist: leere Gläser – volle Geschichten.
Leider sind es bei mir manchmal ein paar zu viele leere Gläser. Was mag ich bloß wieder alles erzählt haben? Je voller ich bin, desto weniger werde ich vermutlich von anderen für voll genommen.


Nüchtern betrachtet ist besoffen also alles besser.
Und weißt Du, das Schöne ist, meine Freunde lieben volle Gläser und manchmal sogar auch mich und meine Geschichten.


In diesem Sinne keep cool, bleib gesund und betrachte die Dinge einfach mit spirituosem Hintergrund….

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Persönlichkeit

Mein strukturiertes Leben — zwischen To-Do und Was-solls-Listen

Jetzt mal Hand aufs Herz wie viele To-Do-Listen schreibt Ihr täglich ich mehrere:

Eine langfristige.
Eine für jeden Tag.
Eine zum Einkaufen.

Und eine für meinen Mann, der damit das einzig RICHTIGE tut: Er betrachtet sie als lose Anregung. Und manchmal schmeißt er sie sogar einfach weg.
Natürlich macht es mich durchaus wütend, wenn er meinem Wunsch, endlich das Altglas zum Container zu fahren oder endlich die neue Lampe aufzuhängen nicht nachkommt, aber im Grunde hat er ja recht. Es gibt meist wichtigeres im Leben mich zum Beispiel 😊

Mir selber ist es als überaus strukturierter Mensch jedoch unmöglich, meine eigenen Aufgabenlisten so ganz einfach zu ignorieren. Du darfst mich jetzt ruhig als „zwanghaft“ bezeichnen, aber die Dinger geben mir meine geliebte Struktur und eine exakte Übersicht darüber, was ich auf gar keinen Fall imstande sein werde zu erledigen.

Manche dieser Listen schreibe ich auch nur gedanklich. Die, die ich in die Notiz Funktion meines Handys schreibe finde ich bei fortschreitender digitaler Demenz zum Glück schonmal sowieso nicht wieder. Die erledigen sich also praktisch von alleine. Ansonsten bevorzuge ich Post-its.

Das Schlimmste an all meine Listen ist ja: sie werden einfach nicht kürzer. Sobald ich einen Punkt erledigt habe, kommt ein neuer hinzu. Oft stelle ich ernüchternd fest, dass ich mit meinen nicht abgehackten To-Do Listen der vergangenen 40 Jahre die gesamten Altpapiercontainer meines Heimatortes hätte füllen können.

Was nur machen Männer da anders? Also zumindest mein eigener Mann geht mit zu erledigenden Dingen ganz anders um. Nie würde er auf einen ausgiebigen Morgenspaziergang verzichten, nur weil unser Altglas den Weg in den Keller versperrt.
Männer schauen zunächst einmal auf Ihre eigenen Bedürfnisse und dann schauen sie mal, ob da wirklich noch Zeit bleibt zum Container zu fahren.
Genauer betrachtet ist, was auf den ersten Blick egoistisch klingt, doch eigentlich nur gesund. So wichtig ist das Altglas doch auch nicht, oder?
Oder doch. Ja doch, ich bin doch eine Frau und da irgendwie anders. Natürlich würde ich auch lieber spazieren gehen, währenddessen aber denken:
„Das Altglas! Ich muss doch zum Container! Jetzt aber hoppla!“
Ergebnis?
Mein Mann hat seinen Spaziergang genossen.

Also mal ganz ehrlich, ich kenne keinen Mann, der sich vornimmt, Schubladen auszusortieren, Altkleider auszumisten, Tupperdosen nach Farben zu sortieren und die Brotschublade von Krümeln zu befreien.
Wer von Euch eine Frau kennt, die ihre Brotschublade im Griff hat, kann mit Fug und Recht behaupten, jemanden zu kennen, den im Leben nichts mehr erschüttern kann.

Allen anderen geht es wohl eher so wie mir. Ich strukturiere, ich sauge, ich wische, ich sortiere, ich fege und manchmal, ja manchmal, da jammere ich auch. Trotz allem mache ich hartnäckig weiter – steht ja schließlich auf meiner Liste – und eine Woche später sieht alles wieder aus als hätte es mein Mann gemacht.

Zum Glück gibt es da ja aber auch noch diese langfristigen Projekte, von denen ich denke: Das schaffe ich jetzt nicht, aber später. Gelegentlich unterliege ich der wahnwitzigen Vorstellung, irgendwann die Zeit zu haben.
Als ich meinem Mann von einem dieser mich ständig quälenden Projekte berichtete, sagte er:
„Du schaffst das, wenn die Kinder größer sind“.
Damals erschien es mir wie eine realistische Einschätzung. Heute haben sie das Haus verlassen, sind 40, 38 und 31 …und schreiben To-Do-Listen.
Zumindest meine Tochter

Und weißt Du was ich jetzt mache? Ich schreibe „Was-solls-Listen“.
Das ist viel entspannender: Heute nicht Rasen gemäht, heute nicht gejoggt, heute nicht gesund ernährt, heute nichtund alles abgehakt.
Warum nur bin ich darauf nicht eher gekommen?

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Beruf

Eines der zentralen Themen… RENTE

Eines der zentralen Themen, dass mich aktuell in seinen Bann zieht ist das Thema Rente. Ich als Rentnerin – bisher noch unvorstellbar. Aber man kann ja nie früh genug anfangen sich damit zu beschäftigen.

Rentnerin einer der gefährlichsten Berufe überhaupt. Denn den hat ja noch keiner überlebt.
Da ich sowohl mein Erbe als auch meine Trauerfeierlichkeiten bereits gedanklich geregelt und auch schriftlich festgehalten habe, kann ich also diesem Moment zwischen Arbeits- und Ableben völlig relaxt entgegenblicken.
Es hat ja auch etwas Verlockendes, dem Wegfall von auferlegten Alltagszwängen wie FaltenMuskel- und Fettabbau freudig entgegenzublicken und stattdessen dem Lebensabend mit Freude zu begegnen.

Meine glücklich, gewählte Perspektive geht da eher in Richtung: Käsesahnetorte und nachmittags ein Aperölchen im Schaukelstuhl der 3. Etage eines minimalistisch eingerichteten Appartements der Seniorenresidenz Tegernsee.
Jedes Jahr zum Geburtstag kommt der Bürgermeister persönlich vorbei, um mir zu gratulieren. Gemeinsam vernaschen wir dann aus dem mitgebrachten Präsentkorb die Pralinen und das Likörchen.
Diese Perspektive lässt sich doch durchaus genießen.
Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem mir schlagartig klar wurde, dass es für mich wahrscheinlich anders kommen wird.

Diese schicke Seniorenresidenz wird bei meinen Einkünften vermutlich eher unerreichbar sein. Da wird es wohl eher eines dieser Altenheime, wie wir sie kennen und fürchten.
In ein paar Jahren wird es viele solcher Rentnerinnen wie mich geben und vermutlich wird es dann in meinem Altenheim so eng sein, dass wir eher von Pflegebatterien sprechen.
40 Jahre arbeiten für 400 Euro Rente – das ist ja wie 6 Monate abnehmen für 6 Tage Strandfigur. Also nicht lohnenswert.

Was ist daher angesagt? „Private Vorsorge“ vermutlich auch für mich.
Ich allein werde die Defizite in unserem System nicht beheben können, aber ich werde versuchen, für mich das Beste dabei herauszuholen.
So habe ich (58) jetzt mit meiner Enkelin Emily (12 Jahre) das gemeinsame 3-Generationen Unternehmen
„EMELYUNDOMA“ gegründet.

Meine Enkelin hat mein deprimiertes Weltbild von einer Ey-voll-krass- Alder-ich-schwör-Jugend wieder geradegerückt. Sie ist eine zielstrebige, fleißige, begeisterungsfähige und vor allem Ding, menschliebendemenschenverbindende und selbstbewusste Persönlichkeit.
So wird aus jetzt aus dem Ruhestand wohl ein Unruhestand und aus dem langweiligen Schülerleben eine begeisterungsfähige Herausforderung.

Unser Anspruch ist es, eine Tätigkeit auszuüben, die unseren Neigungen entspricht und mit der wir die Welt ein kleines bisschen besser hinterlassen können, als wir sie vorgefunden haben.
Emilys vorrangigen Antreiber waren dabei eine große Sorge um den Umwelt- und Klimaschutz und eine Kosmetik – nicht wie pubertätsgewohnt von DM, sondern ohne Tierversuche.
Meine Antreiber waren – ein großes vorhandenes Netzwerk zu nutzen – und dieses eines Tages meinem zauberhaften Enkelkind hinterlassen zu können.

Ab sofort vertreiben wir daher ehrlich, ethisch, authentisch und niemals aufdringlich frische, vegane, nachhaltige und wirksame Kosmetik der Marke: Ringana.
Falls jetzt in Dir der Wunsch aufkommen sollte, unser Projekt zu unterstützen, unser Partner zu werden, oder darüber nachdenken, wer Dich im Alter mit durchziehen wird, so kannst Du uns gerne fragen.
Es beraten Dich von Herzen gerne…..
Geschäftsführerin = Emily Noelle und ihre Seniorenpraktikantin  Gaby Piepenstock Eine Gemeinschaftsproduktion von „EMELYUNDOMA“.

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Persönlichkeit

Vernünftig oder vergnügt?

Irgendwie müssen in mir 2 Persönlichkeiten wohnen. Die eine heißt Vergnügen, die andere heißt Vernunft. Beide streiten täglich darum gehört zu werden. Ich habe die Nase voll davon, mir die Zugangsvoraussetzungen für ein vermeintlich glückliches und erfülltes Leben ständig vorschreiben zu lassen. Ich will nicht mehr nach den Vorstellungen leben die mein Leben voll, aber nicht reich machen. Dieses rastlose Rotieren ums eigene Ich war mir schon immer unsympathisch. Auch wenn es aktuell als Achtsamkeit verstanden wird und schwer angesagt ist, ist mir persönlich diese ständige Selbstoptimierung viel zu anstrengend und übertrieben.

All diese mahnenden Ernährungsratschläge liegen mir schwer im Magen und mein Leben ist zu kurz für Knäckebrot und Ingwerbrühe geworden. Der Platz nach hinten wird knapper.

Gewicht und Verzicht. Die Waage sagt mir doch eh nur wie schwer ich bin. Das allein ist schon erbärmlich genug, denn meist sagt sie mir damit gleichzeitig, dass ich irgendwie zu klein für diese Zahl bin. Niemals aber wird sie erkennen, ob meine Rundungen nicht vielleicht doch ganz attraktiv sind. Meine Schlaf-App protokolliert die Stunden, die ich geschlafen habe, ohne mir jedoch zu verraten, wie es gewesen wäre, wenn ich einfach in geselliger Runde weitergefeiert hätte.

Nein ich mache bei all diesen Trends und gesellschaftlichen Zwängen nicht mehr mit. Weniger Perfektion heißt oft mehr Gewinn. Ich plädiere daher für mehr Gelassenheit, und tausche ganz einfach Waage und Schlaf-App gegen ein bisschen mehr Abenteuer und ein bisschen weniger Vernunft.

Mit diesen Menschen, die ach so vernünftig sind und Ihr Leben wie ein „Malen nach Zahlen“ führen habe ich mich ja schon immer schwergetan. Vernünftig ist halt wie tot, nur vorher. Ok, um allen Missverständnissen vorzubeugen. Ein kleines, Mini-bisschen Vernunft werde ich mir schon erhalten, denn in ihrem Windschatten kann ich mir ganz gut von all den Eskapaden erholen, die das Vergnügen so mit sich brachte. Meinem hemmungslosen Genießen werden allmählich natürliche Grenzen gesetzt. Langsam geht es jetzt über in den Bereich „bewusstes Genießen“, das sich dadurch auszeichnet, dass ich mich immer öfter frage, nicht nur frage, wo der Genuss anfängt, sondern auch, wo er bzw. ich besser aufhören sollte. In diesem Sinne: Lieber 50 Jahre gelebt als 70 Jahre nur dabei gewesen. Und mal ganz ehrlich: was habe ich davon, wenn der Pfarrer an meinem Grabe meine inneren Werte lobt und damit die Cholesterin – und Leberwerte meint? Mir persönlich wäre es lieber, er würde sagen: „Viel war es nicht, was sie ausgelassen hat.“

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Persönlichkeit

Ruhe… was bitteschön ist denn das?

Kennzeichnet sich Ruhe durch die relativ geräuscharme „klingelton-freie“ Zeit in der sich mein Geist beim Nichtstun entspannt und ganz einfach behaglich ziellos umherschweift?

Ist Ruhe dieser Zustand zwischen eingehenden E-Mails, Anrufen, WhatsApp, Facebook, SMS und Instagram?
Ist Ruhe Müßiggang und Zeitverschwendung in Ihrer schönsten Form?
Heißt zur Ruhe kommen können, mich einfach mal planlos zurückzulehnen, schon am Vormittag ein Buch zu lesen, oder ein Vollbad zu nehmen?

Früher erlebte ich wenn auch selten, die versunkenen Zustände, die kleinen und größeren Inseln des Rückzugs, die den Alltag unterbrechen wie funkelnde Sterne.
Früher das ist eine gefühlte Ewigkeit her. Früher, da konnte ich ins Nichts schauen und Raum und Zeit vergessen.

So war das früher, aber früher ist schon lange vorbei.
Heute, ja heute muss ich mich anstrengen diese Ruhe zu ertragen.
Nur schwer beherrschbar erscheint mir die Kunst der ungeteilten Aufmerksamkeit.

Aus meinem Hirn ist ein nervös zuckendes Organ geworden, das total überlastet, überfordert, überfressen und über informiert jedem Außenreiz bereitwillig nachgibt.
Jedes Tun hat einen Zweck und statt Pause mache ich Wäsche, Haushalt, Homeoffice, Superoma, Facebook, Instagram und Linkedin...

Aber das soll sich ja jetzt ändern.

Also stelle ich doch einfach mal meine eigenen innersten Bedürfnisse auf den Prüfstand… Innehalten schenkt Freiheit.
Das „Jetzt“ ist mein wahres Zuhause geworden.

Ich genieße die „rasende Zeit“ in meinem Auto. Ich liebe es bei lauter Musik schnell zu fahren. Ich habe aber auch gelernt die Zeit zu genießen, die mir ein Stau schenkt. Reflexartig lehne ich mich entspannt zurück und frage mich: wofür ich gerade dankbar sein könnte.

Im Supermarkt stelle ich mich an der Kasse mit der längsten Schlange an und versuche meine Gedanken zurückzuholen, wie ein Hund ins Körbchen. Manchmal gelingt es mir und manchmal habe ich das Gefühl, dass mindestens die Hälfte dieser Köter von Tollwut befallen sind.
Beim Joggen mit Musik habe ich gelernt die Funklöcher zu lieben und einfach mal den Vögeln beim Zwitschern zuzuhören.

Als wundervoller Nebeneffekt meiner nicht mehr ständigen Erreichbarkeit hat sich das Gefühl hinzugesellt, dass auch nicht ständig etwas passieren könnte.
Als powervolles Energiebündel fällt es mir noch immer nicht leicht dieses Hinsetzen und an Nichts denken. Warum nur ist es nicht so einfach… wie es doch klingt.

Ich habe beschlossen zu üben… und ich lege gleich los, aber eben erst gleich. Vorher räum ich noch kurz die Waschmaschine aus, bügele die Socken und schaue aufs Handy.
Es könnte ja sein, dass mich Jemand in aller Ruhe erreichen möchte….

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Hast Du auch manchmal dieses „Alles-hinschmeißen-Syndrom“?

Du möchtest einfach noch mal ganz von vorne anfangen und alles anders machen als bisher.
Ok, manchmal hilft es sich mit einer guten Freundin oder sogar einem Coach hinzusetzen und zu besprechen, worum es hier eigentlich geht.
Ist es die Arbeit? Die Stadt? Der Alltag? Der Mann? Die Kinder?
Alles auf einmal ist es ja selten. Was aber nun?

Wenn Du keine Familie und/ oder auch keinen festen Partner hast, dann kannst Du ja vielleicht einfach kündigen und bei einer Verlosung für Wohnmobile mitmachen.
Mit Kindern, einem Eigenheim und einem Ehemann an der Backe dürfte es da schon schwieriger werden. Nicht unlösbar, aber eben einfach schwieriger.

Du brauchst auf jeden Fall eine gehörige Portion Organisationstalent, Durchhaltevermögen und Mut, gepaart mit dem unabdingbaren Glauben an Dich selber.
Es müssen ja nicht gleich die Bahamas sein. Vielleicht reicht zu Probezwecken erst mal eine andere deutsche Stadt.

Ich selbst bin kurz vor meinem 50. Geburtstag von Lüdenscheid im Sauerland nach Pöttmes in Bayern gezogen.
Viele meiner guten Freunde haben sich hierzu oft nicht nur skeptisch, sondern auch noch ungebeten geäußert:
„In Deinem Alter noch mal ganz von vorne anfangen?“
„Da bist Du dann aber ziemlich einsam!“
„Da kennst Du doch Niemanden!“
„Wer kümmert sich um Dich, wenn Du krank bist?“
Prognostiziert wurde mir insgesamt gesehen eine baldige reuige Rückkehr.

Und jetzt: Das Gegenteil ist der Fall. Ich bin regelrecht aufgeblüht in meinem neuen zu Hause und ich glaube nicht daran, dass es ein Zufall war.
Ich habe seit ich ein junges Mädchen war, von diesem Schritt geträumt. Mit 8 wusste ich dann wo „München“ nicht nur auf der Landkarte liegt. Nach meinem ersten Besuch habe ich mich sofort in diese Stadt und auch die Menschen dort schockverliebt.
Seitdem habe ich nicht nur dafür, sondern auch daran gearbeitet eines Tages in Bayern zu wohnen und zu leben. 

Mit 45 Jahren, meinem stark reduzierten Haushaltskrempel, einem überzeugten Ehemann und einer positiven Einstellung bin ich dann auf in meine neue Heimat.
Ich wollte hier alles gut finden. Und sieh da es wurde alles Gut. Was auch immer mir hier begegnet: Ich liebe es und ich denke, ich strahle es aus.

Die Menschen, die Berge, die Luft all das orientiert sich an meiner geistigen Haltung. Lediglich die Weißwurscht und die sauren Lüngerl haben sich als noch nicht so ganz dazugehörig in meinem Leben etabliert.
Innerhalb weniger Monate baute ich mir einen neuen Bekanntenkreis auf, ein Nachbarschaftsnetz und eine innere Karte von Plätzen an denen ich mich zu Hause fühle. 


Und heute vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht selber dafür Danke, die Kraft und den Mut aufgebracht zu haben. Einfach mal „alles-hinzuschmeißen“ und aufzubrechen in ein neues, anderes Leben.

Und jetzt mal DU
Wie wünschst Du Dir Dein neues Leben? Denk doch gern mal darüber nach.
Was wäre der kleinste, realistischste Schritt, um etwas zu verändern?
Und dann fang einfach an

Alles andere wird sich ergeben, davon bin ich felsenfest überzeugt.
Wenn Du eine Tür aufstößt (probiers mal beim Nachbarn) öffnen sich automatisch zig andere.
Du steckst jeden Tag so viel Energie in Dinge, die nicht wirklich wichtig sind wie der perfekt geplante Tagesablauf, oder der quälend lange Termin bei Deiner Kosmetikerin.

Ja auch ich mache das so manchmal immer noch
Aber sollten wir nicht alle viel mehr Energie in das Stecken, was uns wirklich wichtig ist für unser Glück und unsere innere Zufriedenheit?
Also denk dran: DU bist nie zu alt „alles hinzuschmeißen“ um nach einem Leben zu streben, das DU verdienst hast.

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Beruf Persönlichkeit

Wie gut geht es mir eigentlich?

Oder müssen wir eigentlich ständig etwas ändern?

Wenn ich den Blick auf mein Leben richte, gibt es, vernünftig betrachtet, an meiner Gesamtsituation wenig auszusetzen. Meine Kinder und Enkel sind gesund, die Narben meiner herzlichen OP verblasst und mein Beruf und ich, wir gefallen uns bestens.

Meine Ehe hat sich auf einer rational-emotionalen Ebene gefestigt, und es ist mir tatsächlich möglich, nicht aus jeder altersschwachen Mücke einen verärgerten Elefanten zu machen.

Unbestritten auch in meinem Leben hat es schon Tage gegeben, an denen ich bitterböse und mit festen Scheidungsabsichten und Reisetasche das Haus verlassen habe, nur um am nächsten Tag wieder heim zu kehren, mit der mir eigentlich wesensfremden Haltung, der Streit sei unnötig und den ganzen Ärger nicht wert gewesen.

In solchen Momenten war ich mir unheimlich. Meinem Mann nicht.

Wann immer mich das Schicksal hart gebeutelt hatte, hat es mir immerhin nicht die Lust auf mein Zigarettchen, einen Kaffee und ein Gläschen Rotwein verderben können.

Einige menschliche Abschiede, die ich nehmen musste schmerzen noch heute wie am ersten Tag. Aber auch darüber bin ich froh. Letztendlich kann ich ja nur vermissen, was wichtig war…als es noch da war.

Ich habe ein gutes Auskommen, ein solides Dach zwischen mir und dem Himmel, ein persönliches Umfeld in dem ich mich zu Hause fühle, ein schnelles Internet, keine lebensbedrohlichen Krankheiten und manchmal tanze ich ganz einfach vor Freude über das Leben und mich auf dem Tisch.

Wie kann ich da ernsthaft etwas ändern wollen an diesem reichhaltigen und glücklichen Leben?

Wie kann ich es wagen, rumzumeckern an meiner Existenz auf der Sonnenseite des Lebens, während Flüchtlingskinder in Lastwagen ersticken und Menschen hungernd sterben, während ich mir überlege…

Was ich Morgen nicht esse…

Andererseits kann ich mich auch nicht dauernd entschuldigen, für die Probleme, die ich nicht habe.

Immer auf der Suche nach der eigenen Mitte, dem Idealgewicht, einer emanzipierten Haltung, innerer und äußerer Schönheit und dem Geheimnis straffer Haut, freundlicher Gelassenheit und relaxter Achtsamkeit.

Aufbrechen und sehen was noch alles möglich ist.

Puh…manchmal ganz schön anstrengend.

Also lasse ich doch ganz einfach mal einen kleinen Moment alles so wie es ist und lehne mich entspannt zurück…

Edelsteine suchen… meine Bedürfnisse finden… und ganz einfach dankbar sein dafür

Wie gut es mir doch eigentlich geht!!!

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Persönlichkeit

Dann scheiß drauf…

Manche meiner Entscheidungen treffen sich glaube ich ohne mich.

Aber weißt Du was, meine besten Entscheidungen habe ich immer dann getroffen, wenn ich einfach mal „DRAUF GESCHISSEN“ habe.

Genau diese Entscheidungen haben den wesentlichen Teil meines Lebens geformt.

Den wichtigsten privaten und beruflichen Richtungswechsel habe ich bereits mit 25 Jahren vollzogen, als ich den sicheren Hafen einer Verwaltungsangestellten in einer stinklangweiligen Behörde – gegen eine Selbständigkeit als „Trachtenverkäuferin“ eingetauscht habe und mich für einen Mann und 3 Kindern entschieden habe.

Drauf scheißen bedeutete für mich die schwierigsten und furchteinflößendsten Herausforderungen des Lebens ganz einfach mal anzunehmen, aktiv zu werden und in einen Topf voller Sinn – oder Unsinn zu springen.

Viele meiner liebgewonnen Freunde kämpfen sich durch ihr Leben, in dem sie sich viel zu sehr einen Kopf machen, über Situationen, die es ganz einfach nicht wert sind und die vermutlich noch nicht einmal eintreten werden.

Wir ärgern uns über das schlechte Wetter und die verlorene Zeit im Stau, oder in der Warteschlange an der Kasse. Unterdessen ist unser Girokonto total überzogen, der Hund gestorben und unser Jüngster zieht sich gerade die härtesten Drogen rein.

Und eines Tages wirst Du DANN ganz einfach sterben. Ich wollte es nur noch mal kurz erwähnen… falls Du es vergessen haben solltest.

Und in dieser relativ kurzen Zeit zwischen Deinem „JETZT“ und Deinem „DANN“ kannst Du Dich nur um ein paar wirklich wichtige Dinge kümmern.

Also wie gewinnbringend wäre es da, wenn Du aufhörst Dich einfach über jeden und alles zu ärgern und nicht jeden und alles für so scheiß wichtig zu nehmen inklusive Dich selber.

Versuch doch lieber einfach mal Deine Gedanken erfolgreich zu fokussieren und Prioritäten zu setzen – indem Du aussuchst und entscheidest, was Dir wichtig ist und was nicht.

Orientiere Dich dabei ganz einfach an Deinen selbstgewählten und persönlichen Bedürfnissen und Wertmaßstäben… und keinesfalls an dem „was man so macht – und was man (insbesondere) Deine Nachbarn – so denken.

Ich behaupte hier keinesfalls, dass das einfach ist. Im Gegenteil es bedarf einer lebenslangen Übung und Disziplin um das zu erreichen.

Ich verspreche Dir hier auch nicht, dass Du niemals scheitern wirst. Vielleicht wirst Du einige Male das Handtuch werfen und scheitern… aber im schlimmsten Fall bist Du dann einfach gescheiter.

Ja es ist anstrengend, aber vielleicht ist es ja die wertvollste Anstrengung, der Du Dich im Leben stellen kannst.  Vielleicht ist auch genau gerade das die einzige Anstrengung im Leben.

Überleg doch mal:

Wenn Dir ganz einfach zu viele Sachen, aber auch Menschen wichtig sind – und Du Dich um alles und jeden kümmern möchtest – dann glaubst Du eines Tages ein Recht darauf zu haben, andauernd zufrieden und glücklich zu sein, darauf dass alles zum Verrecken genau so ist, wie Du es haben willst.

Das ist nicht gesund. Das ist krank, bzw. macht Dich auf die Dauer krank. Es frisst Dich bei lebendigem Leibe auf.

Jede Widrigkeit wird Dir wie eine Ungerechtigkeit vorkommen, jede Uneinigkeit wie ein Verrat, jede Unannehmlichkeit wie eine Kränkung und jede Herausforderung wie ein Versagen.

Eines Tages hängst Du dann in der armseligen Hölle Deiner eigenen Gedanken fest, brennend vor Wut mit dem Gefühl ein Anrecht auf alles Mögliche zu haben.

Du rennst im Kreis Deiner ganz persönlichen Feedbackschleife, bist ständig in Bewegung und kommst doch nirgends an.

Und dann, dann bist Du „ziemlich angeschissen“!!!

Daher habe ich die Entscheidung getroffen, sei ‚s doch ganz einfach besser manchmal „DRAUF GESCHISSEN“… und einfach nur gelebt…